Unser kleiner Reisebericht geht weiter mit dem klassischen Weg, den man als erholungsbedürftiger Tourist auf jeden Fall gehen sollte, wenn man in der Region ist. Unser Weg sollte nach Prerow führen. Aber schon auf dem Weg zum Auto die erste Überraschung. Der „Zum alter Dorfkrug“ hatte geöffnet. Natürlich konnten wir unmöglich daran vorbei gehen. Und so trafen wir unseren Vermieter und einen Gast beim Frühschoppen an.
Dass damit die Verlässlichkeit der Öffnungszeiten in Frage gestellt wurde; Schwamm drüber. War auf jeden Fall ein nettes Gespräch, selbst wenn wir ihn auf seine Nachfrage nicht erfreuen konnten und keine Wanderung in den naheliegenden Wäldern planten. Auf die Idee, dort einen Kaffee zu trinken, sind wir aus Gründen gar nicht erst gekommen. 😉
Und das liegt nicht daran, dass wir den hiesigen Kaffee nicht wertschätzen würden. Vielmehr daran, dass wir gern „richtigen“ Caffee hätte. Und so hat uns die Sage auf die Reise begleitet. So gab’s feinstes Edelgesöff aus der Siebträger-Maschine. ^^
Regen und Wind erwartend haben wir uns wetterfest eingekleidet. Das Wetter hat unsere Wanderplanung nicht akzeptiert. So blieben Regen und Kälte aus. Der Vorteil bei viel Kleidung ist, man kann sich während einer Wanderung leicht überflüssiger Kleidung entledigen. Der Nachteil, man muss es mitschleppen. Etwas festere Kleidung hat aber auch den Vorteil, dass die ortansässigen und zugewanderten Mücken nicht ganz so einfach ans Blut kommen.
Nachdem wir das Auto für „nur“ 12,– (+5 Kurtaxe) abstellten setzten wir uns in Prerow in die schneidige Darßbahn. Der Fahrer fragte an der Stelle schon, ob wir auch Mückenspray mithaben. „Das werdet ihr brauchen“. Hatten wir, aber nur ich habe es nicht drauf ankommen lassen und hatte mich bereits großflächig einbalsamiert. Nach dem dritten Stich zog sie dann auch nach. 😉
Auf fest vorgegebenen und teils eingezäunten Wegen ging es dann entlang des Nordufers durch den Nationalpark und teils Naturschutzgebiet Richtung Leuchtturm. Man muss kein Vogelkundler sein oder sonstige Naturexperte, um einen Benefit aus so einer Wanderung zu ziehen. Ruhe für den Geist, abgesehen von anderen Spaziergängern und Natur satt für die Augen.
Wenn man nichts besseres zu tun hat, bekommt man schnell ein paar Kilometer zusammen. Normalerweise habe ich zwischen 4.500 – max 10.000 Schritte auf der Uhr.
Im Urlaub sind’s immer ein paar mehr. 😉
Der Leuchtturm, eijo. Hübsch anzusehen ist er ja. Aber die Gastro vor Ort hatte zu, was zu einem zügigen Weiterzug animierte. Wenn man nicht auf Toilette müsste. Vor drei Jahren waren wir schon mal an der gleichen Stelle. Da kostete die Toiletten-Nutzung 50 Cent. Hier hat man die Preise mal eben verdoppelt. Immerhin, dafür gab es auch ein Siffklo und einen ebenso versifften „Sicherheitsmann“, der scharf überwachte, dass man auch ja ordentlich Geld einwirft. Toiletten, eh ein besonderes Thema hier, dazu im nächsten Beitrag mehr. Ich versuche nun, da ich mir den Lappen, der nebenbei auch so tat als ob er reinigt, von der Seele geschrieben habe, das Erlebnis aus meinem Gedächnis zu streichen.
So trieb es uns dann wieder zurück bis zum Ende des Naturschutzgebietes, wo wir die örtliche Bimmelbahn zurück nach Prerow nahmen.
Ziel war die Seebrücke und das Restaurant Dünenhaus, mit dem wir vor drei Jahren gute Erfahrungen machten. Nicht jede Erfahrung lässt sich eins zu eins wiederholen. Draussen sitzen war ob des Wetters nicht angezeigt, ein Gericht zu bekommen, dass man schon mal hatte ist auch eher schwierig. Aber grundsätzlich, das Essen war toll. Nicht so toll war, dass auch andere Menschen in so ein Restaurant dürfen. Die 10-köpfige Gruppe ging mir schon sehr auf den Geist, wobei nur zwei Clowns als ursächliche Lautsprecher und Wichtigtuer meine Phantasie anregten. Jason, Michal Myers und selbst Jack the Ripper konnten solche Phantasien nicht entwickeln. ^^
Bei der anschließenden Wanderung zum Ende der Seebrücke konnten die Angler die Laune aber schnell wieder heben. Wirklich, es gibt Menschen, die geben Geld aus um Comedy zu sehen. Ich rate, sucht euch Angler. Beste Abendunterhaltung ist garantiert. Nur keinen Fang erwarten. Wer viel redet fängt nicht.
Ansonsten bleibt festzuhalten, dass obwohl vieles an Hotels und FeWos ausgebucht war, ein großer Teil der Gastro und Geschäfte gerade an diesem Hotspot geschlossen war. Zudem scheinen sich auch andere Dinge, zum Beispiel am Umgang mit den Touristen geändert zu haben.
Intensiv haben wir gesucht. Vor drei Jahren haben wir noch das Bild aufgenommen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies auch andere machten. Aber fabulieren bringt nichts. Warum es weg ist, keine Ahnung. Aber ein bisschen schade ist es schon. 🙂
Und zack, schon ist Tag 2 um. *seufzt vernehmlich*
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